top of page

Curated Eclecticism – Warum das Zuhause jetzt Geschichten erzählen darf

  • Autorenbild: Pia
    Pia
  • 22. Apr.
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 30. Apr.

Minimalismus war gestern. Heute sehnen wir uns nach Räumen, die mehr sind als makellose Instagram-Kulissen. Räume, die leben. Die atmen. Die unsere Persönlichkeit zeigen – mit all ihren Facetten, Brüchen und Geheimnissen. Willkommen im Zeitalter des Curated Eclecticism: ein Wohntrend, der unsere Sehnsucht nach Echtheit, Tiefe und Identität aufs Schönste spiegelt.

Was das genau bedeutet? Stell dir eine Szene vor, in der eine antike Kommode aus Paris neben einem ikonischen Sessel von Eames steht. Darüber ein modernes, fast brutalistisch anmutendes Wandobjekt. Dazwischen: ein handgeknüpfter Teppich aus Marrakesch, eine minimalistische Vase mit einem wilden Zweig aus dem eigenen Garten – und irgendwo ein kleines Keramikstück vom letzten Flohmarktbesuch, das dir einfach ans Herz gewachsen ist

Curated Eclecticism ist kein Zufall. Es ist bewusstes Sammeln. Ein Einrichten mit Haltung. Mit Geschichte. Und mit Gespür.


Ein bisschen Rockstar-Feeling erwünscht? Ist kein wildes Durcheinander, sondern Mixen mit System.
Ein bisschen Rockstar-Feeling erwünscht? Ist kein wildes Durcheinander, sondern Mixen mit System.

Von wegen wildes Durcheinander – hier steckt System in der Vielfalt

Was diesen Stil so besonders macht: Er ist ebenso individuell wie kuratiert. Die scheinbar unvereinbaren Elemente – opulente Drucke neben stillen Naturtönen, barocke Silhouetten neben kubistischen Linien, Shabby Chic neben skandinavischer Klarheit – finden zusammen, weil du sie zusammenbringst. Mit Intuition. Mit Stilgefühl. Mit einem Auge für das Besondere.

Dabei geht es nicht um „richtig“ oder „falsch“. Es geht um die Magie des persönlichen Ausdrucks. Um Räume, die sich nicht nach Showroom, sondern nach Zuhause anfühlen.


Imperfekt? Ja bitte.

In einer Zeit, in der so vieles genormt, geplant und glatt ist, setzt Curated Eclecticism auf das, was echt ist: kleine Macken, große Gefühle. Ein Kratzer auf dem Vintage-Beistelltisch? Eine Geschichte von einer durchzechten Nacht in Rom. Die leicht ausgeblichene Farbigkeit der Couch? Erinnerung an viele Sommerabende mit Freunden.

Es ist diese Unperfektheit, die berührt. Die Räume emotional macht. Nahbar. Und ganz und gar du.


Ein Stil für Sammler & Seele

Wer Curated Eclecticism lebt, der lebt auch das Sammeln – von Objekten, von Erinnerungen, von Eindrücken. Jeder Gegenstand bekommt seinen Platz, weil er etwas bedeutet. Weil er inspiriert. Weil er Teil einer Geschichte ist, die du erzählst – mit deinem Raum als Bühne.

Und genau das macht diesen Stil so zeitgeistig: Er wächst mit dir. Er verändert sich. Er reflektiert deine Reisen, deine Wandlungen, deine Vision von Schönheit.


Mein Fazit: Curated Eclecticism ist mehr als ein Trend. Es ist eine Haltung. Ein kreativer Akt der Selbstfindung und Selbstinszenierung. Wer ihn lebt, braucht kein perfektes Zuhause – sondern eines mit Seele.

Und du? Bist du bereit, deiner Geschichte ein Zuhause zu geben?


5 Tipps für deinen ganz persönlichen Curated-Eclectic-Look


1. Finde deinen roten Faden – und dann brich ihn

Der Trick beim Curated Eclecticism ist: Es darf viel passieren, aber es braucht eine visuelle Klammer. Das kann eine Farbwelt sein (z. B. warme Erdtöne mit einem Akzent in Indigo), eine bestimmte Materialfamilie (z. B. Naturhölzer, Leinen, Messing) oder eine wiederkehrende Formensprache (runde Silhouetten, klare Linien, organische Objekte).

Sobald dieser rote Faden da ist, kannst du mutig werden – und gezielt damit brechen: Eine knallige Statement-Lampe, ein absichtlich „falsches“ Muster oder ein Stilbruch zwischen Alt und Neu setzen genau die Spannung, die diesen Look ausmacht.


2. Spiele mit Kontrasten

Stell dir einen Raum vor wie ein Outfit: Was wäre ein Seidenkleid ohne derbe Boots? Genauso spannend ist das Zusammenspiel von Rau und Glatt, Alt und Neu, Laut und Leise im Interieur.

Beispiele:

  • Eine skulpturale Designerleuchte über einem rustikalen Bauernholztisch

  • Bunte Kissen auf einem klaren, monochromen Sofa

  • Eine antike Vitrine als Bar-Station mit modernen Gläsern und Kunstbänden

Kontraste machen Räume lebendig – sie fordern den Blick heraus und schenken Tiefe.


3. Mix & Match: Stile dürfen sich umarmen

Vergiss die Regel „Bleib in einem Stil“. Hier geht es um Mix statt Monokultur. Kombiniere Art Déco mit Mid-Century, Japandi mit Bohème, Industrial mit Retro – solange du darauf achtest, dass es einen visuellen Ausgleich gibt.

💡 Tipp: Wiederhole bestimmte Elemente wie Farben, Materialien oder Formen in kleinen Dosen – das hält alles zusammen, ohne langweilig zu wirken.


4. Persönliche Fundstücke sind der Star

Curated Eclecticism lebt von Dingen, die man nicht „mal eben bestellt“. Deine Flohmarktfunde, Mitbringsel von Reisen, geerbte Stücke oder selbstgemachte Kunst sind das, was deinem Raum Seele gibt.

Also: Zeig dich. Mach den Raum zu deinem Spiegel. Jeder Gegenstand darf etwas sagen – über dich, über das Leben, über das Schöne im Unperfekten.


5. Lass Raum zum Atmen

Auch wenn der Look opulent wirken kann – es braucht Pausen für das Auge. Eine weiße Wand hier, ein leerer Bodenbereich dort oder eine ruhige Fläche aus natürlichen Materialien (Leinen, Holz, Ton) sorgen dafür, dass das Auge nicht überfordert wird.

Kuratieren heißt auch: weglassen. Damit das, was bleibt, wirken kann.



... und zum Schluss ein kleiner Reminder: Curated Eclecticism ist kein Pinterest-Trend, sondern eine Haltung. Ein bisschen mutig. Sehr persönlich. Und vor allem: voller Freude am Ausdruck.

Mach’s nicht perfekt – mach’s echt.



 
 
 

Kommentare


bottom of page